<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Etappe für Etappe
Etappe für Etappe: Rückblick auf Tirreno-Adriatico 2019
Suchen Etappe für Etappe Forum  Etappe für Etappe Forum  Etappe für Etappe
20.03.2019

Etappe für Etappe: Rückblick auf Tirreno-Adriatico 2019

Info: TIRRENO - ADRIATICO 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



20.03.2019 – Die Strecke von Tirreno-Adriatico wurde in diesem Jahr ohne große Bergankunft konzipiert, was der Spannung des Rennens jedoch keinen Abbruch tat. Im Gegenteil, die drei hügeligen Etappen sorgten für höchst unterhaltsamen Radsport und die Zeitfahren trugen ihren Teil zu einem dramatischen Kampf um den Gesamtsieg bei, der letztlich durch weniger als eine Sekunde entschieden wurde. Auf den Etappen „en ligne“ war gegen Deceuninck-Quick Step und Astana kein Kraut gewachsen, das belgische Team feierte drei, das kasachische zwei Tageserfolge.



Etappe 1: Mitchelton - Scott

Anders als nur etwas mehr als zwei Wochen zuvor bei der UAE Tour verpasste das Team Jumbo-Visma um Primoz Roglic, Jos van Emden und Tony Martin den Sieg im Mannschaftszeitfahren, musste sich um sieben Sekunden Mitchelton-Scott geschlagen geben. Das Team des späteren Fast-Gesamtsiegers Adam Yates machte den Australier Michael Hepburn zum ersten Träger des blauen Leadertrikots. Für einen große Schockmoment sorgte ein unachtsamer Passant, der die Bora-Hansgrohe-Fahrer Rafal Majka und Oscar Gatto zu Fall brachte.






Etappe 2: Julian Alaphilippe

Auf den letzten vier Kilometern der Schlusssteigung nach Pomarance gab es allerlei Attacken von Fahrern wie Jakob Fuglsang, Alexey Lutsenko und Primoz Roglic, welche die Rundfahrt noch stark prägen sollten. An diesem Tag waren sie aber noch nicht erfolgreich und es kam zum Sprint von gut 30 Fahrern, den Julian Alaphilippe vor Greg Van Avermaet gewann. Adam Yates streifte sich nach dieser Etappe zum ersten Mal das Blaue Trikot über.






Etappe 3: Elia Viviani

Der erste von nur zwei Massensprints bei dieser Ausgabe gipfelte in einem Kräftemessen von drei absoluten Weltklassesprintern. Elia Viviani hatte am Ende die Nase vorn und holte sich mit 30 Jahren endlich seinen ersten Etappensieg bei Tirreno-Adriatico und den zweiten in Folge für Deceuninck-Quick Step. Peter Sagan und Fernando Gaviria mussten sich mit den Plätzen zwei und drei abfinden.






Etappe 4: Alexey Lutsenko

Auf wahrhaft epische Art gewann Alexey Lutsenko das erste der beiden extrem hügeligen Teilstücke des Wochenendes. Der kasachische Meister attackierte an einem Anstieg über 30 Kilometer vor dem Ziel und ließ sich auch durch einen Sturz nicht davon abbringen, sein Solo fortzusetzen. Nachdem er kurz vor dem Teufelslappen noch einmal stürzte, holten ihn zwar drei Verfolger ein, doch Lutsenko konnte die Etappe im Sprint vor Primoz Roglic, Adam Yates und Jakob Fuglsang doch noch für sich entscheiden. Die nur durch sieben Sekunden voneinander getrennten Yates und Roglic hatten sich in der Gesamtwertung jetzt deutlich vom Rest abgesetzt.






Etappe 5: Jakob Fuglsang

Nach dem Erfolg seines Teamkollegen Alexey Lutsenko sorgte Jakob Fuglsang für den nächsten Astana-Sieg. Gute 20 Kilometer vor dem Ziel attackierte der Däne am Schlussanstieg des Rundkurses, holte die letzten Ausreißer ein und baute in der finalen Runde seinen Vorsprung auf die Konkurrenz massiv aus. Nur Adam Yates und Primoz Roglic finishten mit weniger als einer Minute Rückstand auf den Sieger. Yates konnte Roglic kurz vor dem Ziel noch abschütteln und seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 25 Sekunden ausbauen.






Etappe 6: Julian Alaphilippe

Der zweite Massensprint des Rennens war etwas sonderbar, weil Deceuninck-Quick Step erst einen richtig starken Zug aufbaute, dann aber seinen Sprinter Elia Viviani verlor und am Ende trotzdem seinen dritten Etappensieg feiern konnte. Der schon auf der 2. Etappe siegreiche Julian Alaphilippe sprang in die Bresche und gewann erneut, während Viviani Dritter und ihr Teamkollege Maximiliano Richeze Sechster wurde.






Etappe 7: Victor Campenaerts

Im zehn Kilometer langen Einzelzeitfahren von San Benedetto del Tronto errang der zweimalige Europameister Victor Campenaerts erstmals einen Etappensieg bei einer WorldTour-Rundfahrt. Für ein Herzschlagfinale sorgten Adam Yates und der im Zeitfahren bekanntermaßen wesentlich stärkere Primoz Roglic, der seinen 25-Sekunden-Handicap wettmachte und die Rundfahrt offiziell mit einer Sekunde Vorsprung gewann. Tatsächlich hätte Yates lediglich 32 Hundertstelsekunden schneller sein müssen, um das Blaue Trikot zu verteidigen.






Gesamtsieger: Primoz Roglic

Dass man ihm bei der Siegerehrung beinahe ein Blaues Trikot mit Mitchelton-Scott-Aufdruck übergestreift hätte, nahm Primoz Roglic gelassen und mit viel Humor, freudestrahlend zelebrierte der frühere Skispringer seinen charakteristischen Telemark-Jubel. Der Vorjahres-Vierte der Tour de France hat sich mit 29 Jahren zum aktuell vielleicht größten Spezialisten für einwöchige Rundfahrten entwickelt. 2018 gewann er Itzulia Basque Country, Tour de Romandie und Tour of Slovenia und in der aktuellen Saison war er vor Tirreno-Adriatico schon bei der UAE Tour siegreich. Adam Yates dagegen wartet trotz zahlreicher guter Ergebnisse wie ebenfalls Platz zwei bei der Dauphiné 2018 weiter auf seinen ersten Rundfahrtsieg seit der Tour of Turkey 2014.








Etappe für Etappe: Rückblick auf Tirreno-Adriatico 2019
Etappe für Etappe: Rückblick auf Tirreno-Adriatico 2019

Zum Seitenanfang von für Etappe für Etappe: Rückblick auf Tirreno-Adriatico 2019



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live