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Die 12 Wertungen des Giro d´Italia 2014: Viele Veränderungen im Reglement der Italien-Rundfahrt
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07.05.2014

Die 12 Wertungen des Giro d´Italia 2014: Viele Veränderungen im Reglement der Italien-Rundfahrt

Info: GIRO D´ITALIA 2014



07.05.2014 – Vor rund einem Monat hatte Giro-Veranstalter RCS Sport umfangreiche Änderungen am Regelwerk zur Berechnung der Sonderwertungen präsentiert. Die Punktewertung orientiert sich jetzt am „Modell Tour de France“ und wird enorm sprinterfreundlich, während der Gewinner des Bergtrikots mehr denn je an den schwersten Anstiegen ermittelt werden soll. Die Änderungen betreffen auch andere Spezialklassemente, von denen es sogar eines mehr gibt als in den Vorjahren: neu im Programm ist die „Classifica Energia“. LiVE-Radsport.com beschreibt die Unterschiede im Reglement im Vergleich zu 2013.


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Gesamtwertung: Zeitgutschriften halbiert
Wie bei jeder Rundfahrt, so liegt auch beim 97. Giro d’Italia der Fokus zuallererst auf der Gesamtwertung. Diese wird weiterhin durch Zeitgutschriften beeinflusst, wobei sich deren Regeln in einem steten Wandel befinden. 2013 wurden 20-12-8 Sekunden bei Zielankünften und 6-4-2 Sekunden bei Zwischensprints vergeben. So wie 2012, als allerdings bei Bergankünften Zeitgutschriften komplett wegfielen. 2014 werden auf allen Etappen außer den Zeitfahren Boni ausgeschüttet, jedoch nur noch 10-6-4 Sekunden bei Zielankünften und 3-2-1 Sekunden bei Zwischensprints – genau die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr.
Ein Kompromiss zwischen dem Wunsch, die Verhältnisse der realen Fahrzeit nicht zu sehr zu verzerren, und dem Bedürfnis, Topplatzierungen mit einer Prämie zu belohnen.

Punktewertung: Noch extremer als bei der Tour
Die Berechnung der Punktewertung war beim Giro bisher äußerst simpel. Es gab Punkte bei Zielankünften und Zwischensprints, aber es wurde nicht unterschieden zwischen Art oder Schwierigkeitsgrad der Strecke. Ein Sieg im Massensprint war ebenso viel wert wie eine gewonnene Bergankunft. Nun wurde aber auch in Italien ein mehrstufiger Punkteschlüssel eingeführt, der sich an der Einteilung der Etappen in Kategorien orientiert, welche für die Berechnung der Karenzzeit maßgeblich ist. So gibt es auf „Sprinteretappen“ 50, auf mittelschweren Etappen 25 und auf Bergetappen und bei Zeitfahren 15 Punkte für den Sieger. Diese Abstufung ist sogar noch extremer als bei der Tour de France, wo die Punktzahlen für den Sieger nur von 45 bis 20 reichen. Beim Giro geht man noch ein Stück weiter und wendet die Kategorien-Unterteilung auch auf die Zwischensprints an. Der Gewinner eines Zwischensprints auf einer Flachetappe erhält mit 20 Punkten sogar mehr als ein Etappensieger im Hochgebirge.
Somit wird das Rote Trikot mit Sicherheit an einen Sprinter gehen. Das war zwar 2013 auch schon so, als Mark Cavendish die höchste Punktzahl erzielte. In den vier Jahren davor gewannen mit Joaquin Rodriguez, Michael Scarponi, Cadel Evans und Denis Menchov aber stets Fahrer die Punktewertung, die um den Gesamtsieg kämpften.

Bergwertung: Große Berge gewinnen an Wert
An der Unterteilung der Bergwertungen hat man nichts geändert. Der höchste Berg des Giro, in diesem Jahr der Passo dello Stelvio auf der 16. Etappe, bringt als Cima Coppi die meisten Punkte und die restlichen Anstiege sind in vier Kategorien unterteilt. Bei Cima Coppi und Bergen der Kategorie 1 wurde die Punktzahl für den Erstplatzierten ungefähr verdoppelt, von 21 auf 40 bzw. von 15 auf 32 Punkte. Bei Kategorie 2 (von 9 auf 14) und Kategorie 3 (von 5 auf 7) ist die Erhöhung der Punktzahl für den Sieger geringer, Kategorie 4 (3) bleibt sogar unverändert.
Mit diesen Änderungen bekommen die größeren Berge noch mehr Gewicht bei der Vergabe des Blauen Trikots. Da allein sieben von zwölf Bergwertungen der 1. Kategorie zugleich Zielankünfte markieren, kann damit gerechnet werden, dass die Klassementfahrer stärker punkten werden als früher, was es zugleich für Ausreißer schwerer macht. So wird der Gesamterfolg von angriffslustigen „Außenseitern“ wie Stefano Pirazzi 2013 oder Matteo Rabottini, Stefano Garzelli und Matthew Lloyd in den Jahren davor unwahrscheinlicher.

Weitere Änderungen an Spezialwertungen
Während die Zwischensprints im Rahmen der Punktewertung auf verschiedenen Etappen jetzt einen unterschiedlichen Wert haben, bleibt es in der separat geführten Sprintwertung bei einem einheitlichen Punkteschlüssel, welcher aber auch angepasst wurde. Statt 5-4-3-2-1 gibt es neuerdings 10-6-3-2-1 Punkte. Erste und in geringerem Maße auch zweite Plätze werden also höher gewichtet.
Bei der Ermittlung des „Super Team“, einer nach Punkten errechneten Mannschaftswertung, zählen nicht mehr nur die Ergebnisse von Zielankünften, sondern ebenfalls die der Zwischensprints.

Eine neue Wertung für die letzten 3 Kilometer
All die weiteren Spezialwertungen des Giro (Podiumswertung, Ausreißerwertung, Kämpferischster Fahrer, Fair-Play-Wertung) blieben von den Änderungen unberührt, sie erhalten aber Zuwachs durch eine komplett neue Wertung, die insgesamt zwölfte der Italien-Rundfahrt.
Bei der „Classifica Energia“ handelt es sich um eine Zeitwertung für Etappenfinals. So wird auf allen Etappen – die Zeitfahren ausgenommen – ermittelt, welche Fahrer die letzten drei Kilometer in der geringsten Zeit zurücklegten. Die drei schnellsten Fahrer erhalten jeweils Punkte, welche für eine Gesamtwertung addiert werden. Die Bezeichnung für die Wertung entstammt der Idee, jene Fahrer zu belohnen, welche in der entscheidenden Phase am Ende einer Etappe noch über die meiste Energie für ein schnelles Finish verfügen. Wie die Zeitmessung bspw. bei Ankünften eines geschlossenen Feldes funktioniert, wurde im Vorfeld nicht näher erläutert. Hierbei wäre wohl eine Messung auf Zehntel- oder gar Hundertstelsekunden nötig.





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