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Wieder in Grün: 2. Sprint-Duell zwischen Bennett und Ewan endet mit dem Tour-Premierensieg des Iren
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08.09.2020

Wieder in Grün: 2. Sprint-Duell zwischen Bennett und Ewan endet mit dem Tour-Premierensieg des Iren

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Saint-Martin-de-Ré, 08.09.2020 – Es war wie auf der 3. Etappe in Sisteron, Sam Bennett zog den Sprint an und Caleb Ewan kam aus seinem Windschatten herausgesprungen. Doch diesmal kam der Australier knapp nicht mehr am Iren vorbei, so dass Bennett nach drei Etappensiegen beim Giro 2018 und zwei Etappensiegen bei der Vuelta 2019 seine Grand-Tour-Sammlung endlich vervollständigen konnte. Der Wind sorgte in Künstennähe für große Anspannung und ein paar brenzlige Momente, nahm letztlich aber keinen entscheidenden Einfluss auf den Rennausgang.

Prudhomme positiv auf Covid-19
Am ersten Ruhetag wurde der komplette Tour-Tross, bestehend aus 841 Personen, zum insgesamt dritten Mal innerhalb von zwei Wochen auf das Coronavirus getestet. Jeweils ein Mitarbeiter von Cofidis, AG2R, Ineos und Mitchelton sowie eine Person aus dem technischen Service waren positiv und dürfen das Rennen daher nicht weiter begleiten, während es bei den Fahrern keine Ansteckung gegeben hat. Covid-19 wurde überdies auch bei Tour-Direktor Christian Prudhomme nachgewiesen, der zwar bislang wie gewohnt im Führungsfahrzeug mitgefahren war und die Startflagge geschwenkt hatte, aber bewusst auf direkten Kontakt zu Mitgliedern der offiziellen "Fahrerblase" verzichtet hatte. Aber auch er muss dem Rennen ab sofort komplett fernbleiben.


Das Profil der 10. Etappe der Tour de France

Windkante 100 Kilometer vor dem Ziel
Viel Wind und ein Sprint – das war von der ersten Tour-Etappe nach dem Ruhetag erwartet worden. Dass zwei Schweizer sofort nach dem Start attackierten, kam dagegen schon etwas überraschender: Stefan Küng (Groupama-FDJ) und Michael Schär (CCC) legten bei günstigen Windbedingungen innerhalb einer Stunde 49 Kilometer zurück – allerdings war das Feld ebenfalls schnell unterwegs und gönnte ihnen maximal zwei Minuten Vorsprung. Nach nicht einmal der Hälfte der Strecke, genau 99 Kilometer vor dem Ziel, wurden die beiden Eidgenossen bereits wieder eingeholt. Da hatte sich das Feld gerade auf der Windkante geteilt, und dann ereignete sich auch noch ein Massensturz. Doch die Lage beruhigte sich wieder, da alle Anwärter auf den Tages- und Gesamtsieg immer noch zusammen waren. Gut 30 Kilometer später erwischt es bei einem weiteren Sturz unter anderem Guillaume Martin (Cofidis) und Tadej Pogacar (UAE), aber dem Dritten und dem Siebten der Gesamtwertung gelang die Rückkehr ins Peloton, das in dieser Phase etwas ruhiger unterwegs war.

Der dritte Schweizer mit roter Nummer
Deutlich hektischer wurde es noch einmal kurz hinter der 20-Kilometer-Marke, als es auf die Pont de l'île de Ré zuging. Das Feld teilte sich abermals in mehrere Gruppen. Auf der drei Kilometer langen Brücke trat Küng dann noch einmal mit einem Angriff in Erscheinung. Der Zeitfahreuropameister wurde folgerichtig als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet, wie zuvor auch schon seine Landsleute Schär (Etappe 1) und Marc Hirschi (Etappe 9). Damit ist Küngs Groupama-Teamkollege Sébastien Reichenbach der einzige Schweizer bei dieser Tour, der sich die rote Rückennummer noch nicht erobert hat! Im Ziel kamen letztlich 66 Fahrer zeitgleich an, darunter auch alle Sprintfavoriten. Beim bestplatzierten Fahrer der Gesamtwertung, der abgehängt worden war, handelte es sich um Emanuel Buchmann (Bora), der von Rang 18 auf 19 abrutschte. Der Sunweb-Zug, der im Finale das Tempo diktiert hatte, wurde 400 Meter vor Schluss vom Deceuninck-Gespann aus Michael Mørkøv und Sam Bennett abgelöst, die gewohnt gut harmonierten und den 777. Sieg in der langen Geschichte des Quick-Step-Rennstalls einfuhren!

Erneute Wende im Kampf ums Grüne Trikot
An Bennetts Hinterrad klebte einmal mehr Caleb Ewan (Lotto), der wie bei seinem Sieg auf der 3. Etappe auch erneut der Schnellere auf den letzten Metern war. Der Gegenwind auf der Zielgeraden kam dem Australier aber sicher nicht entgegen – als jedenfalls nicht im übertragenen Sinne –, so dass diesmal Bennett die Nase beziehungsweise das Rad knapp vorne hatte. Peter Sagan (Bora-Hansgrohe), wurde zwar immerhin Dritter, verliert das Grüne Trikot dennoch zum zweiten Mal bei dieser Tour an Bennett, dem er am Zwischensprint noch zwei Punkte abgenommen hatte. Insgesamt liegt der Ire jetzt aber 21 Zähler vor dem Slowaken. Matteo Trentin (CCC), der den Zwischensprint für sich entschieden hatte, wurde bei der Zielankunft nur Zwölfter, Sunwebs Cees Bol Achter. Dagegen konnten Elia Viviani (Cofidis) als Vierter und André Greipel (Israel) als Sechster ihre bislang besten Ergebnisse bei dieser Rundfahrt verbuchen.

-> Zum Resultat

Auf der 11. Etappe, die gerade mal so wellig ist, dass es für eine einzelne Bergwertung der 4. Kategorie reicht, sind erneut die Sprinter gefragt.

Video der Zielankunft






Der mehrmalige Giro- und Vuelta-Etappensieger Sam Bennett ist erstmals bei der Tour de France erfolgreich (Foto: twitter.com/deceuninck_qst)
Der mehrmalige Giro- und Vuelta-Etappensieger Sam Bennett ist erstmals bei der Tour de France erfolgreich (Foto: twitter.com/deceuninck_qst)

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