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Viele Stürze und ein glücklicher Rémy Di Gregorio auf vorletzter Etappe von Paris-Nizza
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12.03.2011

Viele Stürze und ein glücklicher Rémy Di Gregorio auf vorletzter Etappe von Paris-Nizza

Info: PARIS - NICE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Biot, 12.03.2011 - Als Paris-Nizza voriges Wochenende im Norden Frankreichs begann, da war das Wetter noch richtig angenehm. Der Beiname "Die Fahrt zur Sonne" wurde ad absurdum geführt, als auf der 7. Etappe an der Mittelmeerküste Regen für viele Stürze und eine hohe Ausfallquote sorgte. Auch Rémy Di Gregorio (Astana) erlebte eine Schrecksekunde, krönte seine 13 Kilometer lange Flucht aber doch noch mit dem Tagessieg. Tony Martin (HTC-Highroad) behielt bei allem Durcheinander einen klaren Kopf und verteidigte souverän das Gelbe Trikot.

Gefährliches Rennen auf regennassen Straßen
An einem regnerischen Tag wie diesem Samstag konnte man sich bei einem typischen Paris-Nizza-Profil als Zuschauer auf ein spannendes Rennen freuen, musste als Fahrer aber Angst vor erhöhter Sturzgefahr haben. Spannung und Stürze - mit beidem wurde man reichlich versorgt. Drei Nichtstarter gab es und 19 weitere Fahrer gaben im Laufe der 215,5 Kilometer von Brignoles nach Biot-Sophia Antipolis auf. Erst nach rund 80 Kilometern kam eine Flucht zustande, bestehend aus Eric Berthou (Bretagne Schuller) und Karsten Kroon (BMC Racing Team). Die beiden kamen mit knapp fünf Minuten über die beiden unmittelbar aufeinanderfolgenden Berge der 1. Kategorie zur Mitte der Etappe. Auf über tausend Metern Höhe angekommen, musste es aber wieder bergab fast bis auf Meeresniveau gehen. Die 50 Kilometer lange Abfahrt wurde nur einmal kurz von einer weiteren Bergwertung unterbrochen. Bis ihn ein Sturz wieder zurückwarf, befand sich Lieuwe Westra (Vacansoleil) auch eine Weile zwischen Spitze und Feld. In der Verfolgung der beiden Ausreißer tat sich insbesondere das Team Movistar hervor, das mit seiner Tempoarbeit für eine Vorauslese sorgte. Bei der ersten Zieldurchfahrt in Biot lag das Hauptfeld nur noch gut zwei Minuten hinter der Spitze und fast ebenso weit vor einem zweiten Feld, in dem unter anderem der Gesamtelfte Luis Leon Sanchez (Rabobank) feststeckte. Die ersten Zehn des Klassements waren aber immer noch im Rennen.

Di Gregorio fast durch Sturz um den Sieg gebracht
In Biot bildete ein zwei Mal zu fahrender Rundkurs den Abschluss der Etappe. Die nassen Straßen gingen ohne Unterlass auf und ab, was zu einer Vielzahl von Stürzen führte. Kurz vor der zweiten Zieldurchfahrt erwischte es Heinrich Haussler (Garmin-Cervélo), der bis dahin einen sehr starken Eindruck gemacht hatte, danach aber nur noch froh war, trotz Schmerzen das Rennen beenden zu können. Kroon hatte Berthou auf dem Rundkurs schnell abgeschüttelt, es war dem Niederländer aber nicht vergönnt, für den ersten Saisonsieg des BMC Racing Teams zu sorgen. 13 Kilometer vor dem Ende hatte die Movistar-Arbeit diesen Traum endgültig platzen lassen. Selbstverständlich fand sich für Kroon umgehend eine Ablösung: Rémy Di Gregorio (Astana) griff an und lag gleich 20 Sekunden vorne. Linus Gerdemann (Leopard Trek) setzte dem Franzosen nach, kam aber nie an diesen heran. Movistar ließ nicht locker und dezimierte in der verzweifelten Jagd auf den Ausreißer das Restfeld immer weiter. In einer Kurve drei Kilometer vor dem Ziel stürzte Robert Kiserlovski und rutschte spektakulär unter ein Auto, das neben der Straße geparkt war. Sein Teamkollege Di Gregorio hatte nur Momente später riesiges Glück. Auf einem Zebrastreifen rutschte dem Führenden das Hinterrad weg, mit Müh und Not konnte er sich auf dem Rad halten und seine Fahrt fortsetzen.

Souveräner Martin verteidigt Vorsprung auf Klöden
Den Schrecken verdaute Di Gregorio gut, auf den letzten ansteigenden 1500 Metern ließ er sich nicht mehr einholen und feierte den ersten großen Sieg seiner Karriere. Zuletzt so im Rampenlicht stand der 25-Jährige, als er 2008 das "Souvenir Jacques Goddet" gewann, weil er bei der Tour de France als Erster auf dem Col du Tourmalet ankam. Nicht viel hatte für die Verfolger gefehlt, Samuel Sanchez (Euskaltel) und Rigoberto Uran (Team Sky) kamen nur fünf Sekunden nach dem Sieger ins Ziel. Dahinter folgten die beiden Deutschen Andreas Klöden (RadioShack) und Tony Martin (HTC-Highroad) mit sieben Sekunden Rückstand. Xavier Tondo konnte die viele Arbeit seines Teams Movistar nicht belohnen, stürzte als Neunter sogar noch auf der Ziellinie. Viele Fahrer müssen nach diesem harten Tag erst einmal ihre Wunden lecken, Martin aber blieb von Stürzen verschont und verteidigte, ohne je in ernste Gefahr zu geraten, das Gelbe Trikot. Sein Vorsprung von 36 Sekunden auf Klöden hat weiterhin Bestand. An den Platzierungen unter den Top10 veränderte sich trotz kleinerer Abstände im Ziel kaum etwas, Sanchez tauschte nur seinen achten Platz gegen den sechsten von Levi Leipheimer (RadioShack). Rein Taaramae (Cofidis) bleibt im Weißen, Haussler im Grünen und Rémi Pauriol (FDJ) im Bergtrikot.

-> Zum Resultat

Nur noch 124 Kilometer stehen zwischen Tony Martin und dem Gesamtsieg. Doch auf der 8. Etappe gibt es noch einmal fünf Berge, an denen viel passieren kann. Der Wetterbericht für Nizza lässt Regen leider nicht ausschließen, so dass man fürchten muss, dass es wieder einige Stürze geben könnte.





Rémy Di Gregorio bejubelt seinen Sieg auf der 7. Etappe von Paris-Nizza (Foto: www.letour.fr)
Rémy Di Gregorio bejubelt seinen Sieg auf der 7. Etappe von Paris-Nizza (Foto: www.letour.fr)

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