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Gaviria übersteht kräftezehrendes Finale der zweiten TdS-Etappe und verliert doch im Sprint gegen Sagan
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10.06.2018

Gaviria übersteht kräftezehrendes Finale der zweiten TdS-Etappe und verliert doch im Sprint gegen Sagan

Info: TOUR DE SUISSE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Frauenfeld, 10.06.2018 – Weit mehr Action als erwartet brachte die 2. Etappe der Tour de Suisse, die trotz zahlreicher Angriffe und Fluchtversuche letztlich aber doch im Massensprint eines „halben“ Feldes gipfelte. Gewonnen wurde dieser von TdS-Rekordhalter Peter Sagan, der im ersten Rennen nach der für ihn sieglosen Tour of California wieder in die Erfolgsspur fand und vor dem in den USA dreimal siegreichen Fernando Gaviria seinen 16. Tagessieg in der Schweiz feierte. Der Schweizer Stefan Küng verteidigte das Gelbe Trikot dank des Gewinns eines Zwischensprints.


Das Profil der 2. Etappe der Tour de Suisse

Albasini schließt sich spät den Ausreißern an
Wie beim Mannschaftszeitfahren zum Auftakt der Tour de Suisse war die Stadt Frauenfeld auch Start- und Zielort der 2. Etappe, die viermal über einen 39 Kilometer langen Rundkurs führte. Sofort nach dem von Mountainbike-Weltmeisterin Joland Neff ausgeführten Startschuss ergriffen Perrig Quéméneur (Direct Energie), Filippo Zaccanti (Nippo-Vini Fantini-Europa Ovini) und Calvin Watson (Aqua Blue Sport) die Flucht, und das Feld ließ die Drei gewähren. Besonders weit stieg ihr Vorsprung allerdings nicht an, bei rund zweieinhalb Minuten war schon Schluss. Noch 1:50 Minute betrug der Vorsprung des Trios, in dem übrigens alle Wildcard-Mannschaften vertreten waren, als sie in der dritten Runde den Anstieg nach Herdern (1,7 km à 8,1%) erklommen, wo sich zum dritten Mal Zaccanti die Bergwertung und damit zugleich das Bergtrikot sicherte. Obwohl noch 60 Kilometer zu fahren waren, attackierte aus dem Feld Michael Albasini (Orica-GreenEdge), der nur fünf Kilometer später zur Spitzengruppe aufschloss. Aber auch der zuletzt bei Tour des Fjords und Hammer Stavanger siegreiche Schweizer konnte der Gruppe nicht zum ganz großen Erfolg verhelfen und es kam 27 Kilometer vor dem Etappenende zum Zusammenschluss.

Selbst die Gesamtsieg-Favoriten attackieren
Die Einholung der Ausreißer erfolgte nur wenige hundert Meter vor dem letzten Zwischensprint, dessen Zeitgutschriften damit für Jedermann erreichbar waren. Eine Gelegenheit, die Stefan Küng (BMC Racing) sich nicht entgehen ließ. Der Träger des Gelben Trikots holte sich drei Sekunden ab und versuchte direkt, gemeinsam mit Maurits Lammertink (Katusha Alpecin) davonzufahren. Zwar holte Groupama-FDJ das Duo schnell wieder ein, doch war diese Aktion nur der Beginn einer unerwartet aktionsreichen Schlussphase. Als nächstes stand die letztmalige Fahrt zur Bergwertung auf dem Programm, bei der Bora-Hansgrohe in Person von Marcus Burghardt und Daniel Oss aufs Tempo drückte, um es den Gegnern von Weltmeister Peter Sagan möglichst schwer zu machen. Überraschendes ereignete sich nur wenig später, als Richie Porte (BMC Racing) attackierte, Mikel Landa (Movistar) reagierte und neben anderen Fahrern auch Sam Oomen (Sunweb) nachsetzte. Diese in der Gesamtwertung hoch gehandelten Fahrer rückten aber bald wieder in den Hintergrund, als Mark Padun (Bahrain Merida) sich für einige Minuten absetzten, ehe der Solist 15 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde.

Viele gute Sprinter nicht mehr im Hauptfeld
Noch hektischer wurde es, als zwölf Kilometer vor Schluss Silvan Dillier (AG2R La Mondiale) die Initiative ergriff und sich um den Schweizermeister eine starke Gruppe mit Jasper Stuyven (Trek-Segafredo), José Gonçalves (Katusha Alpecin), Kristijan Koren (Bahrain Merida), Patrick Konrad (Bora-Hansgrohe), José Rojas (Movistar) und Ariel Maximiliano Richeze (Quick-Step Floors) formierte. Erst am Fünf-Kilometer-Banner kam das Hauptfeld wieder an die Angreifer heran. Die Attacken rissen auch danach nicht ab, aber niemand war mehr in der Lage, sich nennenswert abzusetzen. All diese Hektik hatte aber zur Folge, dass am Ende der Etappe nur noch gut 60 Fahrer das Peloton bildeten – und eine ganze Reihe Sprinter fehlten. So finishten beispielsweise Alexander Kristoff (UAE Emirates), Arnaud Démare (Groupama-FDJ), Sonny Colbrelli (Bahrain Merida) und Magnus Cort Nielsen (Astana) alle mit zwei Minuten Rückstand und André Greipel (Lotto Soudal) und Kristoffer Halvorsen (Sky) in einer noch viel weiter zurückgefallen Gruppe. Der im Falle eines Massensprints vermeintliche Topfavorit Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) hatte dagegen mit Mühe den Anschluss gehalten, nachdem er an der letzten Bergwertung ebenfalls schon geschlagen schien.

Gaviria vergibt die Chance auf den Etappensieg
Auf dem letzten Kilometer blitzte noch einmal das Gelbe Trikot von Küng an vorderster Front auf. Ganz frech versuchte der 24-Jährige, den verbliebenen Sprintern den Sieg vor der Nase wegzuschnappen, aber die nötige Power, um seinen Angriff durchzuziehen, steckte doch nicht mehr in seinen den Beinen. Bereits 300 Meter vor der Ziellinie eröffnete Gaviria seinen Endspurt, nachdem er das Hinterrad seines letzten Anfahrers verloren hatte. Im Windschatten des Kolumbianers hatte sich Sagan die ideale Position erkämpft und konnte im Gegenwind auf den letzten 100 Metern überlegen an ihm vorbeiziehen. Die nächsten Plätze gingen an Nathan Haas (Katusha Alpecin), Michael Matthews (Sunweb) und Padun. Greg Van Avermaet war als Achter der Beste des BMC Racing Teams und hätte das Gelbe Trikot übernommen – hätte sich Küng den Erhalt der Gesamtführung nicht durch seine Bonifikation vom Zwischensprint gesichert. Apropos Zwischensprints: Watson hatte während der Flucht die ersten beiden gewonnen und holte nach der Einholung am letzten als Dritter noch einen Punkt, womit er die Punktewertung einen Zähler vor Sagan anführt und neben Zaccanti noch ein zweiter Ausreißer mit einem Sondertrikot belohnt wurde.

-> Zum Resultat

Die 3. Etappe dürfte mit fünf kleineren Anstiegen auf den letzten 70 Kilometern wohl ähnlich, wenn nicht noch härter umkämpft werden. Da der letzte Anstieg (2,1 km à 6,1%) nur 5,5 Kilometer vom Ziel entfernt ist, dürften die Chancen für Ausreißer sogar um einiges besser stehen.

Video der Zielankunft






Weltmeister Peter Sagan feiert seinen 16. Etappensieg bei der Tour de Suisse
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Stefan Küng verbringt einen weiteren Tag im Gelben Trikot der Tour de Suisse
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