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Führungswechsel beim Giro d´Italia: Uran fährt Evans im Zeitfahren aus dem Rosa Trikot
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22.05.2014

Führungswechsel beim Giro d´Italia: Uran fährt Evans im Zeitfahren aus dem Rosa Trikot

Info: GIRO D´ITALIA 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Barolo, 22.05.2014 – Etappe 12 bei der 97. Italien-Rundfahrt, ein Einzelzeitfahren. Es durfte nicht überraschen, dass die Fahrer von Omega Pharma-Quick Step an diesem Tag eine große Rolle spielten und dennoch verblüffte speziell Rigoberto Uran. Der 27-jährige Kolumbianer gewann das Rennen mit einer kaum fassbaren Überlegenheit und riss überdies das Rosa Trikot an sich. Gut eineinhalb Minuten nahm Uran Cadel Evans (BMC Racing Team) ab, der mit Platz drei ein gutes Resultat erreichte, das aber nicht ausreichend war, um die Führung zu verteidigen. Mit 37 Sekunden Vorsprung ist Uran der neue Leader der Gesamtwertung.

Drei deutsche Führende während des Zeitfahrens
Auf der langen Etappe von gestern hatten sich die Favoriten zurückgehalten, aber zwischen zwei mit Bergankünften vollgepackten Wochenenden gab es einen Tag, an dem sie auf alle Fälle die Karten auf den Tisch legen und um ihre Positionen kämpfen mussten. Das vom Profil her leichtere der beiden Einzelzeitfahren forderte vollsten Einsatz. Obwohl nicht mit dem Bergzeitfahren auf Etappe 19 zu vergleichen, boten die 42,2 Kilometer zwischen Barbaresco und Barolo ebenfalls ein anspruchsvolles Profil. Bis zur ersten Zwischenzeit bei Kilometer 12,6 ging es nur bergan, dort wurde sogar eine Bergwertung der 4. Kategorie abgenommen. Es folgten eine lange Abfahrt und ein Flachstück, ehe kurz vor Schluss und als Zielankunft nochmals zwei Steigungen zu bewältigen waren. Svein Tuft (Orica-GreenEdge), der nach dem Mannschaftszeitfahren vor nunmehr fast zwei Wochen das Rosa Trikot getragen hatte, startete als Letztplatzierter der Gesamtwertung zuerst und hielt kurze Zeit die Bestzeit im Ziel, bis mit Michel Koch (Cannondale) der erste von drei Deutschen finishte, die vorübergehende Spitzenreiter waren. Koch verlor die Führung an den Niederländer Rick Flens (Belkin), der eine halbe Stunde lang bis zur Ankunft von Danilo Hondo (Trek Factory Racing) auf Platz eins blieb. Kurz nach Hondo kam Patrick Gretsch (AG2R La Mondiale), der seinen Landsmann um knapp eineinhalb Minuten schlug und als erster Fahrer überhaupt eine Zeit unter einer Stunde erreichte. Seine 59:46 Minuten sollten am Ende des Tages für Platz zehn reichen.

Omega Pharma-Quick Step stark – Uran überragend
Unter normalen Umständen wäre zu erwarten gewesen, dass Gretschs Bestmarke von Adriano Malori (Movistar) unterboten würde. Der Italiener ist auf dem Papier wohl der stärkste Zeitfahrer bei diesem Giro, war aber nach einem Sturz am Vortag so angeschlagen, dass er es nicht einmal in die erste Hälfte des Etappenklassements schaffte. Wenig später war dann Thomas de Gendt (Omega Pharma-Quick Step) trotz eines Radwechsel nach einem Defekt fünf Sekunden schneller als Gretsch. Fast eineinhalb Stunden dauerte es danach, bis de Gendt abgelöst wurde. Diego Ulissi (Lampre-Merida) hatte vom gestrigen Tag, als er in der Gesamtwertung von Platz sieben auf 21 abrutschte, sicher noch einige Wut im Bauch und brauchte 50 Sekunden weniger, um die Strecke zu absolvieren. Den nächsten starken Zeitfahrern aus dem Lager von Omega Pharma-Quick Step gelang es nicht, die Führung von dem bereits zweifachen Etappensieger zurückzuerobern, aber zwischenzeitlich lagen mit Gianluca Brambilla, Wouter Poels und de Gendt drei von ihnen auf den Plätzen zwei bis vier. Doch mit Rigoberto Uran war das beste Pferd aus dem OPQS-Rennstall noch unterwegs und sicherte letztlich in triumphaler Manier den Sieg für seine Mannschaft. Ein Schnitt von 43,983 km/h brachte Uran nach 57:34 Minuten ins Ziel, was 1:17 Minute Vorsprung auf Ulissi bedeutete. Und der 30. Saisonsieg von Omega Pharma-Quick Step hatte einen ganz besonders schönen Nebeneffekt, da Uran zum ersten Kolumbianer im Maglia Rosa wurde.

Drittplatzierter Evans verliert das Rosa Trikot
Cadel Evans (BMC Racing Team) hatte schon im ersten Streckenteil viel Rückstand kassiert, lag an der Bergwertung 38 Sekunden hinter Uran. Die Bestzeit dort ging an Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale), der seinen Vorsprung von 15 Sekunden aber nicht behaupten konnte. Die zweite Zwischenzeit nach 26,3 Kilometern sah bereits Uran in Führung und Evans (+0:59) und Pozzovivo (+1:07) deutlich distanziert. Evans‘ Vorsprung von 57 Sekunden auf Uran, der nach den ersten elf Etappen zu Buche stand, war hier bereits vollständig aufgebraucht. Bis ins Ziel erhöhte sich Evans‘ Verlust auf 1:34 Minute, was zum guten dritten Platz reichte, aber eben Rosa kostete. 37 Sekunden liegen jetzt zwischen dem letztjährigen Giro-Zweiten Uran, der erstmals das Leadertrikot einer Grand Tour eroberte, und dem Vorjahresdritten Evans. Auf dem dritten Platz bleibt Rafal Majka (Tinkoff-Saxo), dessen Rückstand 1:52 Minute beträgt. Der Pole behauptete sich als Tagesvierter als Führender der Nachwuchswertung. Im Gesamtklassement folgen hinter ihm Pozzovivo (+2:32), Wilco Kelderman (Belkin/+2:50), Nairo Quintana (Movistar/+3:29) und Fabian Aru (Astana/+3:37). Omega Pharma-Quick Step hat mit dem Gesamtachten Poels nun einen zweiten Fahrer in den Top10 und belegte im Zeitfahren schlussendlich die Plätze eins, fünf, sechs und acht, was den Vorsprung in der Mannschaftswertung auf 5:32 Minuten anhob. Fast das komplette Zeitfahren fand im Regen statt, was in der Abfahrt von der Bergwertung zu einem schweren Sturz führte. Der Schwede Tobias Ludvigsson (Giant-Shimano) machte einen Abflug aus einer Kurve über die Leitplanke, kam trotz heftigen Aufpralls aber offenbar ohne Brüche davon.

-> Zum Resultat

Bevor am Wochenende erneut „Klassement gemacht“ wird, dürften auf der 13. Etappe erst einmal wieder die Sprinter zum Zuge kommen. Das 157 Kilometer lange Teilstück weist keine großen Schwierigkeiten auf.





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