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Gerhard Gulewicz beim RAAM 2010 auf Podestkurs - eine Zwischenbilanz
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16.06.2010

Gerhard Gulewicz beim RAAM 2010 auf Podestkurs - eine Zwischenbilanz

Info: Race Across America (RAAM) 2010
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Mississippi, 16.06.2010 – Während Gerhard Gulewicz auf einem ausgezeichneten zweiten Rang in der Einzelwertung des RAAM liegt, musste sein österreichischer Landsmann vor ein paar Stunden aufgeben. Das härteste Rennen der Welt zeigt wenige Tage vor dem Ende nun sein hartes Gesicht und auch Topfahrer verlieren den Kampf gegen die Strapazen. An dieser Stelle wollen wir einmal einen Blick ins laufende Rennen werfen, das wir auch weitern im LiVE-Ticker komplett für euch begleiten werden.

Langsam geht es an den Endspurt
Mehr als drei Fünftel der Strecke sind beim Race Across America von den besten Athleten bisher absolviert. Insgesamt müssen die Radsportler, sowohl Ausdauerprofis als auch Amateure nehmen traditionell am RAAM teil, knapp 5000 Kilometer von der West- bis zur Ostküste der USA absolvieren. Nicht nur die Distanz macht das Rennen zum härtesten der Welt, auch die weiteren Strapazen, die zusätzlich dazukommen, insbesondere der wenige Schlaf. Zu Beginn machte große Hitze in Wüstenabschnitten den Fahrern zu schaffen, bevor es an die Überquerung der Rocky Mountains ging. Dort schlug das Wetter um und heftige Unwetter begleiteten die Fahrer auch nach der erfolgreichen Meisterung der bis zu 3000 Meter hohen Berge. Wer nun jedoch glaubt, es würde im Anschluss einfacher, der hat sich getäuscht. Ein großer Teil beim RAAM ist nämlich neben der selbstverständlich mitzubringen großen Ausdauer und Kraft ein starker Kopf. Endloslange Straßen und karge Landschaften, ohne dass man zusammen mit anderen Fahrern unterwegs sein kann, drücken nach mehr als fünf Tagen im Sattel ordentlich aufs Gemüt.


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Starke Damenkonkurrenz 2010
Vor über sieben Tagen gingen fünf Frauen auf die Strecke und machten sich auf, von Oceanside vorbei an 54. Time Stations das Ziel in Annapolis anzusteuern. Nach dem es nach zwei Jahren Pause im vergangenen Jahr endlich wieder eine Damensiegerin gab, gibt es in diesem Jahr ein richtig starkes Feld. Barbara Buatois ist seit den Rocky Mountains mit einigem Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen in Führung. Sie kann für den ersten französischen Erfolg beim RAAM sorgen und zugleich die erste Frau sein, die auf einem Liegerad das Rennen beenden kann. Mit diesem Bike kennt sie sich aus, hat darauf schon diverse Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Nun stellt sie erstmals ihre großen Ausdauerfähigkeiten unter Beweis. Von den einen Tag später gestarteten Herren haben erst die drei Führenden die 33-Jährige auf der Strecke passiert.

Robic hält Gulewicz bisher in Schach
Erwartungsgemäß führt Rekordsieger Jure Robic die Herrenwertung an. Auf dem Weg zu seinem fünften Erfolg hat der Slowene von allen Teilnehmern mit 2338,1 Kilometern die größte Distanz zurückgelegt. Nach 6 Tagen, 9 Stunden und 8 Minuten hat Robic mittlerweile Time Station 38 in Sullivan erreicht. Ein weiterer Erfolg würde die Ereignisse aus dem letzten Jahr vergessen machen, als er und sein Team mit einer Zeitstrafe nicht einverstanden waren, wodurch das Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Sieger Dani Wyss aus der Schweiz kurz vor Schluss entschieden war und was ihn wenige Kilometer vor dem Zielstrich zur Aufgeben bewog.
Aussichtsreich auf Rang zwei liegt der Österreicher Gerhard Gulewicz. Diesen Platz belegte er bereits im vergangenen Jahr und somit hatte er ganz selbstbewusst den Sieg für die diesjährige Austragung angepeilt. Immerhin ist er der einzige Fahrer, der das RAAM zwar unter 9 Tagen beenden, aber nicht gewinnen konnte. Vier Stunden trennen die beiden Spitzenreiter aktuell. Da durch heftige Regenfälle die Straßen im Bundesstaat Missouri teilweise überschwemmt waren, mussten beide eine Zwangspause einlegen. Robic bekommt dadurch letztlich noch einige Zeit gutgeschrieben. Gulewicz zwar auch, aber deutlich weniger, sodass er den Slowenen eigentlich sogar noch deutlich überholen müsste. Kein leichtes Unterfangen. Noch ist man in seinem Team sehr zuversichtlich und mag daher auch keine Auskunft darüber geben, was es mit einem eventuellen Sturz ihres Fahrers auf sich hat, worauf Spuren an den Knien hindeuten – die Konkurrenz soll kein Signal von Schwäche mitbekommen.
Richtig schnell unterwegs ist seit einiger Zeit der Schweizer Thomas Strebel, der auch auf die Spitze Zeit gutmachen kann, jedoch auf Robic schon mehr als 14 Stunden Rückstand auf dem Zeitkonto stehen hat. Momentan liegt er auf Rang fünf, Rang drei ist auf jeden Fall noch drin. Die Deutschen Dr. Michael Nehls, Holger Roething und Gregor Komescher, liegen weiter gut im Mittelfeld.

Ausfälle mehren sich – auch bei Topfahrern!
Wie hart das RAAM ist, zeigt, dass sich am gestrigen Tag die bisher erfreulich geringe Ausfallquote durch Topfahrer erweitert hat. Auf der einen Seite musste der Drittplatzierte Mark Pattinson wegen anhaltender starker Nackenprobleme aufgeben, bei den Mannschaften, die am vergangenen Wochenende auch ins Rennen gestartet sind, musste das Team 4Mil auf einem Podiumsplatz liegend nach einem Unfall eines Begleitautos mit einigen Fahrern darin das Rennen beenden. Aus österreichischer Sicht ist es sehr bedauerlich, dass Gregor Payer auf Grund anhaltender Kniebeschwerden das Rennen vorzeitig verlassen musste. Er hatte gute Chancen auf ein Top-5 Resultat gehabt.

Deutschsprachige Teams gut unterwegs
Die Mannschaften, bei denen sich Fahrer verschiedener Anzahl die Strecke aufteilen können, kommen selbstverständlich deutlich schneller voran als die Solisten. Das Team Type 1, das bereits 2009 die Konkurrenz der 8er-Teams gewonnen hatte, kommt erwartungsgemäß ziemlich schnell vorwärts, da keine (Schlaf-)Pausen eingelegt werden müssen. Im Laufe des Tages könnten sie eventuell sogar schon Jure Robic eingeholt haben.
Die drei deutschen 4er-Teams Equipe Schwarz, Team Arndt und Team Commerzbank Hamburg sowie das österreichische Mixed-Team „The 4 Austrian Musketeers“ fuhren lange Zeit innerhalb einer Stunde, in der vergangenen Nacht haben sie sich jedoch deutlicher auseinander gefahren. Sie liegen alle im guten Mittelfeld und kommen gut voran.

Erste Zielankünfte am Freitag!
Die ersten Zielankünfte werden für den Freitag erwartet. Viele Klassen sind noch hart umkämpft – und auch eine deutliche Führung ist beim RAAM noch lange keine Garantie zu diesem Zeitpunkt auf ein Topresultat. Zu viele Unwägbarkeiten birgt das Rennen quer durch die USA. In 309 Stunden müssen die Fahrer das Rennen beenden, sonst verpassen sie das Zeitlimit.

-> Coupe des nations Ville Saguenay - Etappe 1
-> Race Across America (RAAM) 2010
-> Startliste Race Across America (RAAM)




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