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Omega Pharma-Quick Step und Specialized-Lululemon erringen WM-Titel im Mannschaftszeitfahren
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16.09.2012

Omega Pharma-Quick Step und Specialized-Lululemon erringen WM-Titel im Mannschaftszeitfahren

Info: STRASSEN-WM 2012 IN LIMBURG | MZF Männer Elite | MZF Frauen Elite
Autor: Felix Griep (Werfel)



Valkenburg, 16.09.2012 – Bevor in der nächsten Woche die Weltmeisterschaft in der niederländischen Region Limburg richtig Fahrt aufnimmt, gab es am heutigen Sonntag als Vorgeschmack die erstmals überhaupt mit Firmenteams ausgetragenen Mannschaftszeitfahren, während denen am Cauberg bereits einige Dramen zu beobachten waren. Für Deutschland war es ein überaus erfolgreicher Tag, nicht nur weil mit Specialized Lululemon eine in der Bundesrepublik beheimatete Sportgruppe den Titel bei den Frauen holte. Später gehörte Tony Martin zum siegreichen Männer-Team Omega Pharma-Quick Step, das sich hauchdünn gegen die BMC-Mannschaft durchsetzen konnte.

Erstmals Mannschaftszeitfahren für Sponsoren-Teams bei einer WM

Noch vor zwei Jahren gab es bei den Straßen-Weltmeisterschaften nur sechs Wettbewerbe, jeweils Straßenrennen und Einzelzeitfahren für Männer, Frauen und U23. 2011 stießen Junioren und Juniorinnen dazu und in diesem Jahr bereicherten erstmals auch Mannschaftszeitfahren die WM-Woche, die nun zwölf Rennen in acht Tagen umfasst. Schauplatz der Titelkämpfe ist die Region Limburg, wo bereits fünfmal Weltmeisterschaften abgehalten wurden: 1938, 1948, 1979 und 1998 in Valkenburg sowie 1967 in Heerlen. In einer anderen Form als heute, gab es Mannschaftszeitfahren schon zwischen 1962 und 1994, als Nationalteams mit je vier Fahrern über Distanzen von 100 Kilometern gegeneinander antraten. Die Italiener waren damals die erfolgreichsten Spezialisten in dieser Disziplin, holten sieben von 27 WM-Titeln.

Deutsches Frauen-Team Specialized-Lululemon gewinnt erstes Gold dieser WM

„Ladies first“ hieß es in Sittard/Geleen, die Frauen durften zuerst an den Start gehen. Zwölf Mannschaften nahmen die 34,2 Kilometer lange Strecke nach Valkenburg auf sich, die in der Region des Amstel Gold Race natürlich nicht komplett flach verlief. Mit Lange Raarberg und dem nur 1200 Meter vor dem Ziel gelegenen Cauberg mussten zwei bekannte Berge des Frühjahrsklassikers erklommen werden. Am besten gelang dies der Mannschaft Specialized-Lululemon, die nicht nur mit deutscher Lizenz, sondern auch mit drei deutschen Fahrerinnen an den Start ging. Charlotte Becker, Ina-Yoko Teutenberg und Trixi Worrack bildeten mit den US-Amerikanerinnen Amber Neben und Evelyn Stevens sowie der Niederländerin Ellen van Dijk ein starkes Gespann, welches mit einem 44er Schnitt die Goldmedaille einfuhr. Als gleichwertige Konkurrenz stellte sich nur die australische Mannschaft Orica-AIS heraus, die in Judith Arndt ebenfalls eine deutsche Leaderin hatte. Im ersten, recht flachen Drittel konnte Orica noch mithalten, fiel dann aber doch langsam zurück und war am Ende 24 Sekunden langsamer. Für die vier Gastgeber-Teams aus den Niederlanden gab es immerhin Bronze durch AA Drink-Leontien.nl, die schon fast zwei Minuten Rückstand aufwiesen. Auf Platz vier folgte Rabobank um Marianne Vos vor Rusvelo mit Hanka Kupfernagel und Romy Kasper.

-> Zum Resultat der Frauen

Außergewöhnliche Harmonie bringt Tony Martins Omega-Team den Sieg

Der Kurs der Männer war ganz ähnlich, auch für sie ging es über Lange Raarberg und Cauberg. Die Strecke wurde aber noch um eine Schleife über den Bergseweg auf insgesamt 53,2 Kilometer erweitert. Im mittleren, flachen bis leicht welligen Teil begannen die Abstände zwischen den Topteams deutlicher zu werden und es kristallisierte sich an der letzten Zwischenzeitnahme 16 Kilometer vor dem Ziel ein Zweikampf heraus. Omega Pharma-Quick Step hatte von Beginn an bei allen Messpunkten vorne gelegen, das BMC Racing Team war aber mit nur 8,79 Sekunden Rückstand in Schlagdistanz. Beim eher gestarteten Omega-Team beeindruckte besonders die Harmonie, denn der amtierende Einzelzeitfahr-Weltmeister Tony Martin, Tom Bonnen, Sylvain Chavanel, Niki Terpstra, Kristof Vandewalle und Peter Velits blieben bis zum Ende ihrer 1:03:17 Stunde dauernden Fahrt zusammen, ließen auch am kräftezehrenden Cauberg kurz vor dem Ziel niemanden zurück. Bei BMC war das anders. Sie erreichten bereits ohne Manuel Quinziato den letzten Anstieg, verloren dort zudem noch Marco Pinotti und waren wie fast alle anderen Teams, auf die notwendige Mindestzahl von vier Fahrern reduziert. Problematisch wurde es daher, als in der Steigung zudem Taylor Phinney in Schwierigkeiten geriet, weshalb Tejay van Garderen, Alessandro Ballan und Phillippe Gilbert sich für einen Moment etwas zügeln mussten. Trotzdem wurde es unheimlich knapp, nur 3,23 Sekunden fehlten BMC zu Gold.

Den dritten Platz hinter Omega und BMC, die als einzige einen Schnitt von mehr als 50 km/h schafften, belegte Orica-GreenEdge. Der australische Rennstall fuhr also bei beiden Mannschaftszeitfahren auf das Podest, nach Silber bei den Frauen gab es Bronze durch die Männer. Luke Durbridge, Sebastian Langeveld, Cameron Meyer und Svein Tuft kamen mit 47 Sekunden Rückstand auf die Sieger ins Ziel, Sam Bewley und Jens Mouris hatten nicht bis zum Schluss mithalten können. Nach den großen Abständen an der Spitze wurde es dahinter deutlich enger, gleich zehn Teams landeten im Bereich von einer bis zwei Minuten Rückstand. Platz vier ging an Liquigas (+1:04) vor Rabobank (+1:08), die so gut gestartet waren, dass sie bei Kilometer 11,6 zeitgleich mit Omega und bei Kilometer 21,6 noch Dritte waren, bis die Medaillen außer Reichweite gerieten. Für das zuletzt gestartete Team Sky sprang ohne seine besten Zeitfahrer Bradley Wiggins und Chris Froome nicht mehr als Platz neun heraus. Neben den 18 ProTeams, von denen Lampre auf Rang 28 am schlechtesten abschnitt, nahmen noch 14 weitere Mannschaften teil. Die Professional-Equipe RusVelo konnte mit Platz 14 und nur 2:14 Minuten Rückstand einen Achtungserfolg landen und mit Itera-Katusha auf Position 19 kam auch das beste Continental Team aus Russland. Als positives Fazit bleibt weiterhin anzumerken, dass keine Stürze und nur eine sehr geringe Anzahl von Defekten Einfluss auf die Wettbewerbe nahmen.

-> Zum Resultat der Männer

Am Montag eröffnet der männliche Nachwuchs die Einzelzeitfahren. Um 10 Uhr ist Startschuss für die Junioren (Startzeiten), um 14 Uhr beginnt der Wettkampf der U23 (Startzeiten).





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