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Wind, Stürze und angreifende Favoriten prägen 1. Etappe von Paris-Nizza - Henderson siegt
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08.03.2010

Wind, Stürze und angreifende Favoriten prägen 1. Etappe von Paris-Nizza - Henderson siegt

Info: PARIS - NICE
Autor: Felix Griep (Werfel)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text



Contres, 08.03.2010 - Mit Gregory Henderson (Team Sky) konnte am Ende der 1. Etappe von Paris-Nizza ein Sprinter über den Tagessieg jubeln. Doch es war kein stinknormaler Massensprint, den der Neuseeländer gewann, sondern ein höchst spannendes Rennen. Starker Wind und zahlreiche Stürze sorgten dafür, dass am Ende eine Gruppe von nur 15 Fahrern, darunter einige der Rundfahrt-Favoriten, um den Sieg kämpfte, während das Hauptfeld 17 Sekunden Rückstand kassierte. Lars Boom (Rabobank) präsentierte sich als souveräner Leader, der sein Gelbes Trikot vor Jens Voigt (Saxo Bank) verteidigen konnte.


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Bei sechs Grad und frischem Rückenwind machten sich 175 Fahrer - nur der mit Schlüsselbeinbruch beim Prolog ausgeschiedene Gert Steegmans (RadioShack) fehlte - auf den Weg über 201,5 Kilometer von Saint-Arnoult-en-Yvelines nach Contres, die normalerweise eine Beute für die Sprinterteams hätten sein sollen. Doch der Wind, der am Anfang von hinten kommend noch für ein rasantes Tempo sorgte, wirbelte das Finale kräftig durcheinander und sorgte schon zum Beginn von Paris-Nizza für Panik unter einigen der Topfavoriten auf den Gesamtsieg am kommenden Sonntag.

Erste Ausreißer früh gestellt, Gelber Boom sammelt Sekunden
Dabei begann alles ganz normal mit zwei Ausreißern, die sich wenige Minuten nach dem Start aus dem Feld davonstahlen. Es waren Fahrer aus Professional-Teams, die ihre Mannschaften ins Gespräch brachten, der Niederländer Albert Timmer (Skil-Shimano) und der Franzose Romain Feillu (Vacansoleil), dessen Heimatstadt Châteaudun ganz in der Nähe der heutigen Strecke liegt. Der Rückenwind machte das Rennen extrem schnell, in der ersten Stunde wurden allein 48,4 Kilometer zurückgelegt. Das Duo kam bis auf sechs Minuten vom Feld weg, ehe ihm Rabobank mit einer Verschärfung des Tempos in Kürze mehr als die Hälfte davon wieder abnahm. In der Reihenfolge Feillu vor Timmer endete der erste Zwischensprint nach 66 Kilometern, wo nach der Arbeit seiner Teamkollegen Lars Boom eine Bonussekunde holte und damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung festigte. Dies tat der Prologsieger auch nach 145 Kilometern am zweiten Sprint, wo die Ausreißer diesmal in umgekehrter Reihenfolge mit nicht mal mehr einer Minute Vorsprung durchkamen. Wenige Minuten später war es um die erste Flucht des Tages geschehen und das Feld war für einen Moment komplett.

Stürze und Wind bewirken Chaos, das Caisse d'Epargne nutzt
Timmers Skil-Shimano-Teamkollege Tom Veelers und Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) bildeten dann ein neues Zweiergespann, das aber nie weiter als 45 Sekunden vom Feld wegkam und 16 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt wurde. Während Gilbert und Veelers vorausfuhren, nahmen Stürze und der nun entgegenkommende Wind immer mehr Einfluss auf den Rennverlauf. Euskaltel-Euskadi musste ein Mannschaftszeitfahren einlegen, als ihr Kapitän Samuel Sanchez durch einen Sturz zurückgeworfen wurde, damit dieser wieder ins Feld zurückkehren konnte. Levi Leipheimer (RadioShack) und Damiano Cunego (Lampre) waren weitere große Namen, die an der Seite des Olympiasiegers zu kämpfen hatten. Auf den letzten 20 Kilometern taten sich im Feld immer wieder Risse auf und einige Spitzenfahrer gerieten schon hier in Bedrängnis. Die entscheidende Wende geschah aber, als Gilbert und Veelers eingeholt wurden. Ein Quartett von Caisse d'Epargne nutzte die Umstände und attackierte mit vollem Einsatz. Luis Leon Sanchez, Alejandro Valverde, José Ivan Gutierrez und José Vidente Garcia Acosta spalteten eine Gruppe vom Feld ab, zu der Leader Lars Boom und der Gesamtzweite Jens Voigt (Saxo Bank) erst im letzten Moment den Anschluss fanden.

RadioShack und Astana geschlagen, Henderson sprintet zum Sieg
Gutierrez und Garcia Acosta legten sich für ihre Kapitäne ins Zeug, die aber auch selbst an der Führung im dramatischen Finale teilnahmen. Die 17-köpfige Gruppe, die nach dem Zurückfallen der beiden erstgenannten Caisse-Fahrer auf 15 Mann schrumpfte, ging mit einer halben Minute Vorsprung zum Verfolgerfeld auf die letzten fünf Kilometer und drohte eine erste kleine Vorentscheidung bei Paris-Nizza herbeizuführen. Hinten herrschte rege Betriebsamkeit bei den Teams RadioShack um Leipheimer und Astana von Alberto Contador, welche die Gruppe komplett verpasst hatten. Das Feld kam zwar noch mal etwas näher heran, 17 Sekunden Abstand blieben am Ende auf der Uhr aber dennoch stehen. Den ersten Angriff auf den Etappensieg lancierte der Russe Serguei Ivanov (Katusha) unter der Flamme Rouge, aber der Antritt vom letztjährigen Bergwertungs-Sieger Tony Martin (HTC-Columbia) hatte viel mehr Schwung. Der Deutsche durfte bis auf die letzten hundert Meter vom Gewinn träumen, dann sprinteten jedoch die anderen Fahrer wieder an ihm vorbei und Gregory Henderson (Team Sky) hauchdünn vor dem Slowenen Grega Bole (Lampre) zum Sieg. Dritter und bester Franzose wurde Jérémy Galland (Saur-Sojasun).

Starker Boom bleibt Spitzenreiter und Jens Voigt noch immer Zweiter
Nachdem Lars Boom und Jens Voigt in der Spitzengruppe dabei waren, beteiligten sich beide auch engagiert an der Führungsarbeit, um ihre Positionen im Gesamtklassement zu sichern. Der Niederländer Boom, der so lange wie möglich das Gelbe Trikot zu verteidigen versuchen wird, erhöhte seinen Vorsprung auf den weiter Zweitplatzierten Voigt durch seine Zwischensprint-Aktivitäten sogar von drei auf fünf Sekunden. Auf den dritten Platz rückte mit 13 Sekunden Rückstand David Millar (Garmin-Slipstream) vor, gefolgt von Luis Leon Sanchez und Roman Kreuziger (Liquigas), die alle in der 15er-Gruppe dabei waren. Levi Leipheimer rutschte dagegen von Rang drei auf sieben, Alberto Contador von vier auf acht ab. Der Spanier hatte drei Kilometer vor dem Ziel einen noch größeren Schreckmoment, als er und Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) stürzten und der Toursieger wie ein Verrückter dem Feld nachjagen musste, wobei ihm weniger seine Teamkollegen als ein Windschatten bietender Begleitwagen von Rabobank halfen, den Anschluss wieder herzustellen. Alles in allem waren 17 Sekunden Verlust unter den Umständen noch ein zu verschmerzender Verlust.

Aber die 1. Etappe von Paris-Nizza zeigte bereits, wir dürfen uns auch in diesem Jahr wieder auf eine tolle "Fahrt zur Sonne" freuen!

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Auch für den Dienstag ist Wind vorhergesagt, der wieder zu einem wichtigen Faktor auf der 2. Etappe werden könnte. Hinzu kommt ein welliges Finale mit einigen Steigungen und insgesamt drei Bergwertungen im Tagesverlauf. Vielleicht wird der ein oder andere, falls sich die Möglichkeit ergibt, ja versuchen heute verlorene Zeit schon wieder aufzuholen.


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